Oberstufenklausuren
Die neue KMK-Vereinbarung zur Oberstufe sieht nun mindestens 40 zu belegende Kurse und in den ersten drei Semestern 1-2 Klausuren je Semester mindestens in allen Prüfungsfächern und maximal eine Klausur im 4. Semester vor.
Mindestanzahl an Klausuren:
4 Abiturprüfungsfächer (geschickte Wahl: Deutsch, Mathe, Englisch und ein Fach aus dem Aufgabenfeld B), eine Klausur je Prüfungsfach und Semester (nur in den ersten drei Semestern) ergibt 4*3=12 Klausuren.
Höchstanzahl an Klausuren:
Bei einer durchschnittlichen Verteilung von 10 Kursen je Semester, wobei Sport und das Seminarfach davon herauszunehmen sind, und je Semester 2 Klausuren geschrieben werden und im 4. Semester ein Klausur, erhält man 3*8*2+8=56 Klausuren.
Es geht aber noch höher, da manche Kurse nur im 1./2. Semester angeboten werden (z.B. Musik oder Religion), um die Belegverpflichtung zu erfüllen. Daher kann kein exaktes Maximum ermittelt werden. Wäre ich noch Schülerin, würde ich in diesem Fall versuchen, so viele Fächer wie möglich erst im 3./4. Semester zu belegen, um wenigstens eine Klausur je Kurs weniger schreiben zu müssen.
Die Tatsache, dass bereits jetzt die Bundesländer ungefähr zwischen 20 und 60 Klausuren als Mindestzahl festgelegt haben und der Spielraum mit der jetzigen Vereinbarung immer noch für jedes Bundesland mit 12-56 Klausuren recht hoch ist (den es zum Teil auch schon in den einzelnen Oberstufenverordnungen gegeben hat), zeigt, dass hier versucht wurde, mit einer umfassenden Formulierung eher alle bestehenden Verordnungen in einen gemeinsamen Text zu gießen als wirklich die Oberstufe zu reformieren.
Es könnte allerdings noch interessant werden, inwiefern die einzelnen Bundesländer die Möglichkeit nutzen werden, die Anzahl der Klausuren am Minimum auszurichten, um die durch empirische Evidenz gestützte hohe Belastung der Lehrkräfte zu verringern.