Voll fett!
Manchmal habe ich den Eindruck, Mathematik möchte sich über jeder Sprache erhaben wissen. Sind ihr die Zahlen nicht genug, greift sie nach dem Alphabet, um Terme wie a² oder 2x+3yz darzustellen. Schnell sind 26 Kleinbuchstaben aufgebraucht, und auch die Großbuchstaben finden als Punktbezeichnungen ihre sichere Verwendung. Doch während es von Zahlen unendlich viele gibt (dank Stellenwertsystem), ist nach 52 Zeichen (ohne Umlaute und ß) schon Schluss. Also folgt man der Mathematik zurück zu den Griechen. Winkel und Grenzwerte brauchen auch dieses Alphabet vollständig auf (die Riemannsche Zeta-Funktion und die Eulersche Phi-Funktion bekommen noch ein paar Krümel ab). Weiter geht es zum hebräischen Alphabet, mit Aleph nähert man sich der Unendlichkeit der Zahlen, etwa als Bezeichner für die Mächtigkeit von Mengen, die abzählbar unendlich sind (wie die natürlichen, die ganzen oder die rationalen Zahlen) und für die Mächtigkeit von Mengen, die überabzählbar unendlich sind (wie die reellen oder komplexen Zahlen).
Und statt sich noch mit dem kyrillischen Alphabet oder den diversen asiatischen Schriftzeichen zu befassen, geht die Mathematik wieder einen Schritt zurück, wirft einen Blick auf das lateinische Alphabet und beschließt, diese fett zu schreiben. Blöd, dass dies getippt zwar funktioniert, aber jeder Tafelanschrieb mit diesen Buchstaben zu einer Ausmalstunde ausartet. So fügt sie mal eben einen weiteren Strich an den Großbuchstaben und fasst damit Zahlen zu Mengen wie
Welchem Alphabet wird sich die Mathematik wohl als nächstes zuwenden?