Joplin und Kanban

Aug 04, 2025

Während des digitales Aufräumens in den Ferien habe ich mal wieder die Plugin-Liste von Joplin durchstöbert. Dabei habe ich ein neues Lieblings-Plugin in Joplin gefunden: YesYouKan, ein Plugin zum Erstellen von Kanban-Boards (leider noch nicht fürs Tablet). Das Plugin ist wie immer schnell eingerichtet.

Um ein neues Kanban-Board einzurichten, klickt man im Menüeintrag "Werkzeuge" auf "Create Kanban board", wahlweise kreuz man beherzt alle Finger zur Tastenkombination Alt+Strg+Umschalttaste+K. Fertig ist das Kanbanboard.

Das Kanbanboard muss noch benannt werden, dies geschieht z.B. in der Zeile über dem Kanbanboard mit Klick auf "Neue Notiz erstellen".

Wie jede Notiz kann das Kanbanboard dann verschoben oder gelöscht werden.

Ein Klick auf das "+" in der Zeile darunter, neben dem Trichter-Symbol, erstellt eine neue Spalte. Das kann z.B. für eine Monatsübersicht aller erledigten Aufgaben kann nützlich sein.

Mit Klick auf das "+" in jeder Spalte können neue Aufgabenkärtchen generiert werden. Die Kärtchen haben in der ersten Zeile eine fette Überschrift, darunter folgt der Text in normalem Format. Mit Drücken der Enter-Taste wird die Karte gespeichert, mit Strg+Enter gelangt man in die nächste Zeile (dies lässt sich in den Optionen unter "YesYouKan" ändern). Die Kärtchen können nun wie gewohnt zwischen den Spalten hin und her geschoben werden.

Nach einem Klick auf die drei Punkte in jeder Spalte kann die Hintergrundfarbe verändert werden.

Auch auf den Kärtchen gibt es die drei Punkte, unter denen man weitere Optionen zum Bearbeiten, Färben und Löschen der Kärtchen findet.

Im Vergleich zum textbasierten Joplin ist diese Oberfläche des Kanbanboards schon mal ganz anders. Das Besondere an diesen Board ist aber, dass das Board trotzdem textbasiert weiterbearbeitet werden kann: Mit Klick auf das Augensymbol oben rechts.

Der letzte Block ganz unten darf nicht gelöscht werden, der ist für die Darstellung des Kanbanboards da.

Ansonsten kann man leicht sehen, wie das Board aufgebaut ist und kann die Spalten und Kärtchen nun auch textbasiert weiterbearbeiten:

  • Mit # beginnt eine neue Spalte.
  • Mit ## beginnt ein neues Kärtchen.
  • Darunter gibt es jeweils CSS-Code (z.B. für die Hintergrundfarbe).

Ein paar kleine Nachbearbeitungen später sieht das Kanbanboard schon richtig benutzbar aus (wieder nach Klick auf das Augensymbol).

Was fehlt, sind noch Tags, Listen zum Abhaken oder ein Ablaufdatum. Das ist leider noch nicht so komfortabel:

  • Zuerst klickt man auf die drei Punkte des zu bearbeitenden Kärtchens, dann auf "Create note from card". Dadurch wird die Karte als Notiz in Joplin gespeichert. (Diese kann dann übrigens in irgendein anderes Notizbuch verschoben werden, die Verlinkung bleibt bestehen.)
  • Dann geht man auf die Notiz und kann sie hier wie gewohnt weiterbearbeiten, also Tags ("Schlagwörter" ganz unten in der Notiz) hinzufügen oder ToDo-Listen einfügen.

    Im Board sieht das dann so aus:
  • Um ein Ablaufdatum hinzuzufügen, muss man das als Notiz abgespeicherte Kärtchen als ToDo umwandeln:
    Rechtsklick auf die Notiz, dann "Zwischen Notiz- und Aufgaben-Typ wechseln".
  • Jetzt kann neben dem Globus-Sybol oben rechts auf das Glöcken-Symbol geklickt werden:

    und das Ablaufdatum eingestellt werden:

Im Board sieht das Kärtchen mit dem Tag "ferien" und dem Ablaufzeitpunkt nun so aus:

Wenn man wie ich viel mit Joplin arbeitet und auch immer mal wieder ein einfaches Tool braucht, um anstehende Aufgaben aufzulisten und abzuarbeiten, dann ist dieses Plugin wirklich sehr praktisch!

Vom Umbenennen

Aug 03, 2025

Seit zwei Jahren läuft nun das Pflichtfach Informatik. Und es ist so dringend nötig! Nicht nur wegen des Einblicks in den Rechner oder ins Programmieren. Das ist zwar auch sehr beeindruckend und bei Letzterem auch sehr kreativ (außer man googelt oder KI-t [gibts das als Verb?] Lösungsskripte).

Die erste Stunde beginnt aber viel banaler, eigentlich gehört es in den Bereich "Medienbildung": Die Schüler:innen sollen fürs Fachmaterial Ordner und Unterordner erstellen und dann die ausgeteilten Dateien abspeichern und nach Vorgabe umbenennen. Und ich bin immer wieder überrascht, wie viel Zeit dies beansprucht. Wir reden hier von Klasse 9 und 10, die bereits Erfahrung im Umgang mit Dateien haben sollten, schließlich mussten sie schon Präsentationen oder Texte digital abgeben. Aber offenbar nicht mit einem vorgegebenen Dateinamen.

Für das Hochladen von Dateien im Aufgabenmodul ist dies auch nicht unbedingt notwendig. Die Dateien kann man ja mit Klick auf den Schülernamen öffnen. Wenn man sie herunterlädt, werden sie in Ordnern mit Schülernamen gespeichert. Und die Schüler:innen brauchen nur ihre Datei hochladen, wo auch immer und unter welchem Namen auch immer sie gespeichert ist. Also warum dann so viel Tantam?

Es geht darum, den Rechner oder das Tablet oder das Smartphone als Werkzeug zu verstehen. Im Idealfall beherrscht das Werkzeug nicht mich, sondern ich beherrsche das Werkzeug. Ich kontrolliere, was ich wann, wo und wie speichere. Wenn das Gerät mir dies nicht ermöglicht, dann ist es für mich unbrauchbar.

Jedes Gerät und jede App speichert unterschiedlich. Das geht mit dem Speicherort los und geht beim Dateinamen weiter - vom Dateiformat ganz zu schweigen! Dabei entstehen dann so unhandliche Dateinamen wie "Scratch-Projekt (1)(4).sb3", bei denen man nicht weiß, ob sich dahinter nun das Pacman-Spiel oder der Rasenmähroboter befindet oder ob es sich um die erste, unvollständige Version oder die letzte, gründlich überarbeitete und fehlerbereinigte Version handelt.

Beim Hochladen der Datei stellt sich dann die Frage, wo die Datei eigentlich gespeichert ist. Im Download-Ordner sucht man nicht unbedingt als erstes (dort werden z.B. im Browser entwickelte Scratch-Dateien allerdings gespeichert). Da wäre es doch sinnvoller, alle wichtigen Dateien aller Apps dort zu speichern, wo man sie auch wiederfindet, also im eigenen Ordner.

Im Idealfall speichern die Schüler:innen also ihre Dateien in den dafür vorgesehehen Ordnern und Unterordnern und benennen ihre Dateien nach meinen Kriterien und haben nach dem Inforamtikunterricht die Wahl, ob sie die Kriterien beibehalten oder für sich anpassen oder weiterhin auf die Vorgaben des Geräts setzen.

In der Realität erhält man von mindestens 1/3 der Schüler:innen das gesamte Halbjahr lang Dateien der Form "Dokument1.docx" oder "Scratch-Projekt (1)(4).sb3". Und es war dann garantiert nicht die richtige oder endgültige Abgabe.

Alte Mathelehrerweisheit

Jan 21, 2024

Prüfe nie ein Mathebuch, bevor nicht der Band für den 7. Jahrgang herausgegeben wurde.*

*Die Verlage bieten gerade die neuen Ausgaben ihrer Mathebücher an. Klasse 5 sieht immer sehr vielversprechend aus, auch Klasse 6 kann sich sehen lassen. Der Band für Klasse 7 (und alle weiteren) ist dann immer la grande catastrophe.

Mein Motto für 2024

Jan 15, 2024

Bei Herrn Mess und Jan-Martin habe ich von ihrem Aufruf zu einer Blogparade zum Thema "Mein (schulisches) Motto für 2024" gelesen.

So richtig motiviert bin ich nicht ins neue Jahr gestartet. Das letzte Jahr war einfach zu viel. Zu viel an Themen, zu viel an Konflikten, zu viel Spagat zwischen Arbeit und Freizeit, zu viel an Problemen, zu viel an Aufgaben, zu viel dies, zu viel das.

Weniger von allem wäre ein schöner Vorsatz. Aber das alleine ist es nicht. Denn die große Bandbreite an Themen wird dadurch nicht weniger, und manches ist auch einfach nur durcheinandergeraten. Was ich eigentlich möchte, ist mal so richtig aufzuräumen, mich neu zu sortieren, manches wieder an seinen rechten Platz schieben und die schönen Dinge ins Zentrum rücken.

Mein Motto lautet daher: Aufräumen.

Bücher 2023

Jan 02, 2024
  • Stefan Kühl: Laterales Führen
  • Hannah Arendt: Macht und Gewalt
  • José Amillo, Josefina Rodríguez de Aldecoa et al.: El comienzo del viaje
  • Trevor Wye: Proper Flute Playing
  • Terry Pratchett: Gevatter Tod (Mein erstes aus der Scheibenwelt und sicherlich nicht mein letztes.)
  • Kazuo Ishiguro: Was vom Tage übrig blieb
  • Nick Hornby: High Fidelity
  • Peter Schickele: Die endgültige Biographie des P. D. Q. Bach - Ein Leben gegen die Musik